Hier bei der PDS Prenzlauer Berg verfolgen wir eine klare Mission: Wir möchten politische Entscheidungen nah an den Lebensrealitäten der Menschen treffen. Seit Jahren sind wir in diesem Bezirk aktiv, haben viele Höhen und Tiefen miterlebt und sind überzeugt davon, dass aktive Beteiligung aus der Mitte der Gesellschaft kommt. Manche von uns sind schon lange dabei, andere erst kürzlich dazugestoßen. Doch uns alle verbindet die Überzeugung, dass soziale Gerechtigkeit und echte Mitbestimmung keine abstrakten Begriffe sein dürfen, sondern tagtäglich mit Leben gefüllt werden müssen. Wir wollen, dass Politik greifbar bleibt und nicht zum trockenen Theoriekonstrukt verkommt.
Unsere Geschichte ist eng mit den Wandlungen von Prenzlauer Berg verwoben. In den 90er Jahren sah es hier noch ganz anders aus: Viele Altbauten waren unsaniert, und man konnte eine kreative Energie spüren, die Menschen von überall her anzog. Heute ist das Viertel zwar renoviert und modern, doch wir möchten das Gefühl des Zusammenhalts bewahren, das damals vielen Kraft gegeben hat. Dabei verstehen wir uns als Teil einer Tradition, die linke Politik nicht nur als Wort, sondern als konkretes Handeln versteht. Mit vielfältigen Aktionen haben wir uns seitdem immer wieder dafür eingesetzt, dass Veränderungen nicht an den Menschen vorbeigehen, sondern mit ihnen gestaltet werden.
Unsere Arbeit ruht auf einigen zentralen Werten, die wir täglich leben. Offene Kommunikation ist einer davon. Wir haben gelernt, dass wir nur dann gute Politik machen können, wenn wir den direkten Draht zu den Bürgern halten. Darum organisieren wir Veranstaltungen an ungewöhnlichen Orten, sprechen Leute auf der Straße an oder treffen uns in kleinen Gruppen, um Themen zu vertiefen. So wird verhindert, dass wichtige Stimmen untergehen oder dass Ideen scheitern, weil sie keinem breiten Austausch standhalten. Ein weiterer wichtiger Wert ist Solidarität: Wir möchten, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt. Gerade in Zeiten, in denen soziale Ungleichheiten sichtbar werden, wollen wir ein Auffangnetz sein, das Menschen stützt und stärkt.
Manche denken, Politik sei nur etwas für Profis oder Leute, die sich endlos in Ausschusssitzungen aufhalten. Dabei kann jeder einen Beitrag leisten, der in seinem Umfeld etwas Positives bewirken will. Wir geben Raum für diese Ideen, hören zu und geben Hilfestellung, wenn es darum geht, Vorschläge auf die politische Bühne zu bringen. In unserer Gruppe findet man ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, vom Studierenden über die Rentnerin bis hin zum Selbstständigen. Unsere Türen stehen immer offen, weil wir glauben, dass Demokratie nur funktioniert, wenn so viele wie möglich daran teilhaben können. Das bedeutet nicht, dass es immer harmonisch zugeht. Aber genau in der Auseinandersetzung entsteht oft die beste Lösung, weil sie tragfähig und gut durchdacht ist.
Wenn wir auf die vergangenen Jahre zurückblicken, sehen wir viele Projekte, die uns stolz machen. Wir haben Leute zusammengebracht, die sich vorher vielleicht nicht viel zu sagen hatten. Wir haben Kampagnen initiiert, die Forderungen nach bezahlbaren Mieten auf die politische Agenda gesetzt haben, lange bevor das Thema in aller Munde war. Und wir haben gelernt, dass jede kleine Veränderung, für die wir kämpfen, Teil eines größeren Prozesses ist, der Prenzlauer Berg formt und weiterentwickelt. Es ist ein ständiges Geben und Nehmen, ein Austarieren von Interessen, und dabei ist uns wichtig, nicht den Blick für das große Ganze zu verlieren: ein soziales, gerechtes und lebendiges Berlin.
Am Ende des Tages geht es um die Menschen, die in diesen Straßen leben, einkaufen, arbeiten und sich wohlfühlen sollen. Uns ist bewusst, dass wir nicht für jeden die perfekte Antwort haben, aber wir wollen uns stetig verbessern und dazulernen. Unsere Plenumsabende sind deshalb nicht nur formale Treffen, sondern Momente, in denen wir uns austauschen, kritisieren, inspirieren und gemeinsam an Visionen feilen. Wer Lust hat, einmal vorbeizuschauen, ist herzlich eingeladen. Wir haben keine Scheu vor Fragen oder Zweifeln und freuen uns über jede neue Sichtweise. Denn nur, wenn wir viele Perspektiven zusammenbringen, gelingt es uns, den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden und Prenzlauer Berg zu einem Ort zu machen, an dem alle gerne leben.